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Gelebte Vielfalt am Arbeitsplatz

01.06.2022 
Trotz mehrerer gesundheitlicher Schicksalsschläge lässt Bernd Heise sich nicht unter kriegen und kämpft sich zurück ins Leben und an seinen Arbeitsplatz. Er möchte anderen Menschen mit einer Behinderung Mut machen und zeigen, dass in jedem Schicksal auch eine Chance steckt.

Gelebte Vielfalt am Arbeitsplatz - Durch Offenheit und Kollegialität die Zugehörigkeit fördern

Als Unternehmen haben wir Vielfalt und Inklusion in unsere Unternehmenswerte integriert. Wir setzen uns dafür ein, die Gleichstellung für unsere Mitarbeitenden zu fördern und einen integrativen Arbeitsplatz zu schaffen, der Menschen mit Behinderungen unterstützt. So haben wir es auch unserem Mitarbeiter Bernd Heise nach erfolgreichem Grubentauglichkeitstest ermöglicht, wieder als Mitarbeiter im Rückbau unter Tage zu arbeiten. Trotz mehrerer gesundheitlicher Schicksalsschläge kämpft sich Bernd zurück ins Leben und an den Arbeitsplatz. Mit seiner Geschichte möchte er anderen Menschen mit einer Behinderung Mut machen. 

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Bernd Heise, 49 Jahre alt, arbeitet seit 1998 als Bergmann unter Tage im Werk Sigmundshall. Nach seiner Ausbildung als Bergbautechnologe 1990 war er zwischenzeitlich als Zimmermann beschäftigt, bis er 1998 wieder als Bergmann zu arbeiten begann.

Im Jahr 2011 kam es zu einem schweren Bandscheibenvorfall mit anschließender OP. Bernd hat sich aber durch Reha, medizinische Trainingsgymnastik, Funktionstraining im Wasser sowie das Betriebliche Gesundheitsmanagement zurück an den Arbeitsplatz gekämpft und konnte, wenn auch eingeschränkt, wieder unter Tage arbeiten.

Leider kam es dann 2018 zu massiven Problemen im Hüftgelenk, welches ebenfalls operiert werden musste. Doch Bernd gibt nicht auf, sondern kämpft weiter. Eine seiner Stärken ist es, sich nicht so schnell unterkriegen zu lassen sondern immer wieder aufzustehen und zu kämpfen. So schaffte er es auch dieses Mal zurück an den Arbeitsplatz.

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K+S hat es ermöglicht, dass Bernd auch weiterhin unter Tage arbeiten kann. Im Rahmen des Rückbaus des Werkes Sigmundshall kehrte er als Helfer im Bereich Elektrotechnik zurück. Nach seiner Wiedereingliederung bekam er große Unterstützung von seinen Kollegen, der Schwerbehindertenvertretung und dem Betrieblichen Wiedereingliederungsmanagement. 

 

Bernd Heise
Da ich vorher Reparaturhauer und Abbaubegleiter war und häufig Hubbühnen gefahren habe, lag die Idee nahe, in der Rückbauabteilung der Elektrotechnik das Bühnenfahrzeug zu fahren. Dieses wird fast täglich benötigt, um Elektrokabel, die unter die Firste (Decke) hängen, auszubauen und somit wurde ein Fahrer für das Bühnenfahrzeug benötigt.“
Bernd Heise
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Auf seine Kollegen kann er zählen


Bernd kann seinen Kopf in jede Richtung nur um max. 10% drehen, so dass die Sicht nach hinten kaum möglich war. Durch seine Kollegen und in Zusammenarbeit mit dem Vorgesetzten, reifte die Idee, größere Außenspiegel und ein Rückfahrkamerasystem auf die zwei Rückbaubühnenfahrzeuge zu installieren. Dadurch ist Bernd in der Lage, eine ähnliche Arbeit wie früher auszuüben. Außerdem wurde noch das Schneiden der Kabel optimiert, wodurch auch Bernd jetzt in der Lage ist, schwere/dicke Kabel zu schneiden, die entsorgt werden müssen. Das Tragen von Lasten über 10 kg wird von seinen Kollegen übernommen. Eine solche großartige Unterstützung von den Kollegen zu erhalten ist nicht alltäglich, sagt Bernd Heise.

Die größte Herausforderung für mich war es, neben den privaten Schwierigkeiten wieder in das Berufsleben einzusteigen. Deshalb bin ich sehr froh, dass K+S mir eine Weiterbeschäftigung unter Tage ermöglichte.“
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Bernd möchte anderen Menschen mit einer Behinderung durch seine Geschichte Mut machen und sein wichtigster Rat ist, egal welchen Grad der Behinderung man hat, man soll sich nicht aufgeben. Es ist wichtig, sich bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz mit entsprechenden Personen in Verbindung zu setzen, wie z.B. den Schwerbehindertenvertretern oder den Koordinatoren für Betriebliches Eingliederungsmanagement, um einen leidensgerechten Arbeitsplatz zu erhalten. Daneben können natürlich auch Gespräche mit dem Vorgesetzten oder dem Abteilungsleiter geführt werden. Wenn dabei, von beiden Seiten bereits Vorschläge zu eventuell möglichen und angemessenen Arbeitsplätzen im Unternehmen kommen, dann ist der leidensgerechte Arbeitsplatz schon fast geschaffen!

Wünsche an die Gesellschaft

Ich würde mir wünschen, dass man in der Öffentlichkeit das Thema Inklusion & Vielfalt noch mehr publik macht. Dabei ist es wichtig, dass man es schafft, die Öffentlichkeit dazu zu bringen, über die Vielfältigkeit der Menschheit nachzudenken, um toleranter gegenüber anderen Menschen zu werden.“

Alle Informationen rund um das umgebaute Fahrzeug von Bernd Heise


Es handelt sich bei dem Bühnenfahrzeug um die Multicarbühne Nr. 6 von der Firma Hubmeister. Dieses Bühnenfahrzeug wurde für den Bernd Heise unter anderen durch ein Kamerasystem der Firma Orlaco leidensgerecht umgebaut. Durch einen Monitor in der Fahrerkabine kann Bernd trotz eingeschränkten Bewegungsradius alles sehen.

Das Fahrzeug

Das Fahrzeug

Die installierte Kamera

Das Fahrzeug von hinten

Der Monitor in der Fahrerkabine

Vielen Dank Bernd, dass du uns deine Geschichte erzählt hast!

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