Ein Mann in einem blauen Sakko und weißem Hemd sitzt an einem Holztisch. Vor ihm liegt ein Blatt Papier mit einem Stift darauf. Auf dem Tisch steht eine Tasse mit der Aufschrift „K+S“. Im Hintergrund sind große Fenster, durch die man eine grüne Landschaft und Gebäude sehen kann.
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„Alle Hochwasserschutzanlagen wurden begutachtet“

Borth, 30.09.2025 
Ohne den Hochwasserschutz sicherzustellen, wäre Salzabbau am Niederrhein nicht möglich. Werkleiter Dr. Jürgen Choné beantwortet die wichtigsten Fragen.

Im Sommer 2025 fand im Kreishaus Wesel ein Runder Tisch zum Salzbergbau statt. Wie haben Sie die Veranstaltung wahrgenommen?

Ich danke dem Kreis Wesel für die Ausrichtung des Runden Tisches. Mir ist bewusst, dass das Thema Senkungen komplex ist und ich verstehe daher auch die Verunsicherung in der Bevölkerung gut. Ich habe mich sehr über das Interesse gefreut, und dass ich den Teilnehmern einen Überblick über die wichtigsten Eckpunkte des zukünftigen Salzabbaus am Niederrhein geben durfte. 

Warum war der Runde Tisch für das Salzbergwerk Borth wichtig?

Durch Ängste ausgelöster Vertrauensverlust ist eine große Gefahr für die Zukunftschancen und den Wohlstand nicht nur am Niederrhein, sondern in ganz Deutschland. Formate wie der Runde Tisch tragen dazu bei, verlorenes Vertrauen und gegenseitiges Verständnis wieder aufzubauen. Die geknüpften Kontakte, die ausgetauschten Argumente und die freundlich-sachliche Atmosphäre stimmen mich zuversichtlich, dass wir unsere gemeinsamen Herausforderungen auch gemeinsam bewältigen werden.

Während der Veranstaltung kamen Teilnehmer immer wieder auf den Hochwasserschutz zu sprechen.

Ja, die Region am Niederrhein ist von Natur aus ein Überflutungsgebiet. Durch den Bau von Deichen wurde diese Region erst großflächig bewohnbar.

Was unternimmt K+S, damit der Hochwasserschutz durch Bergbau nicht gefährdet wird?

Ich möchte zuerst einmal klarstellen: Wenn unser Bergbau den Hochwasserschutz gefährden würde, dann wäre der neue Rahmenbetriebsplan gar nicht genehmigungsfähig gewesen. Sprich: dann dürften wir gar kein Salz abbauen. Deshalb haben sich unabhängige Gutachter die Hochwasserschutzsituation am Niederrhein angesehen und mit unserer maximalen Senkungsprognose abgeglichen. Das Ergebnis: Selbst maximale  Senkungen sind beim Deichbau technisch beherrschbar. Es ist aber gut möglich, dass die Senkungen geringer ausfallen. Denn wir kennen die Lagerstätte noch nicht genau und müssen sie weiter erkunden. Es ist daher gut möglich, dass wir gar nicht so viel abbauen wie maximal angenommen.

Was bedeutet „technische Beherrschbarkeit“ konkret?

Durch Senkungen können der Ossenberger Deich, der Deich in Wallach, der rheinferne Deich auf der Bislicher Insel, das Hochufer Fürstenberg und der Deich Xanten-Beek beeinflusst werden. Alle diese Hochwasserschutzanlagen wurden begutachtet. Sie zu erhöhen oder zu modifizieren ist überall technisch machbar, sofern es nötig wird.

Wer kommt für zusätzliche Hochwasserschutzmaßnahmen auf, die durch Salzbergbau notwendig werden?

Hier gilt das Verursacherprinzip: Wenn wir Salz abbauen und dadurch Deiche abgesenkt werden, dann kommen wir für die Erhöhung der Deiche auf. Der Deich bei Xanten-Beek wurde auf unsere Kosten bereits erhöht. Wir beteiligen uns auch am rheinfernen Deich an der Bislicher Insel. Die Spundwand in Birten wird ebenfalls erhöht. Wir kommen auch für die Kosten für größere Vorlaufmaße auf: Das ist dann der Fall, wenn ein Deich gebaut wird, der in Zukunft abgesenkt werden könnte. Die Grundfläche wird dann größer und breiter dimensioniert, um ihn in Zukunft leichter erhöhen zu können.

Wann werden die Deiche erhöht?

Deiche dürfen zu keinem Zeitpunkt untermaßig sein. Das heißt, dass auch durch Senkungen das vorgeschriebene Schutzniveau zu keinem Zeitpunkt unterschritten werden darf. Wir teilen Informationen zu Senkungen mit dem Deichverband. Die Senkungen treten nicht plötzlich ein, sondern sehr langsam über mehrere Jahrzehnte. So bleibt genug Zeit, um angemessene Maßnahmen zu treffen. Der Deichverband entscheidet letztendlich, wie und wann ein Deich saniert oder erhöht wird.

Wie geht es nun mit dem Salzabbau weiter?

Ich stehe gerne für weitere Fragen zur Verfügung. Wir verstehen uns als Partner der Region, in der wir tätig sind. Wir sind an guter Nachbarschaft, regem Informationsaustausch und einvernehmlichen sowie gesetzeskonformen Miteinander interessiert. Mit der angestrebten öffentlich-rechtlichen Vereinbarung mit den Gemeinden am Niederrhein sowie weiteren betroffenen Akteuren werden wir dieses Miteinander und den Informationsaustausch auf eine verlässliche und transparente Basis stellen. Dazu gehört auch, dass wir die Ergebnisse des jährlichen Nivellements in einem 3D-Modell aufbereiten, dass wir den Beitritt zur Schlichtungsstelle Bergschaden-NRW weiter vorantreiben und eine Arbeitsgruppe einrichten werden.

Ein Mann in einem blauen Sakko und weißem Hemd sitzt an einem Holztisch. Vor ihm liegt ein Blatt Papier mit einem Stift darauf. Auf dem Tisch steht eine Tasse mit der Aufschrift „K+S“. Im Hintergrund sind große Fenster, durch die man eine grüne Landschaft und Gebäude sehen kann.

Dr. Jürgen Choné (44) stammt aus Eschweiler. Er hat an der RWTH Aachen studiert und promoviert. Choné war von 2013 bis 2017 als Projektingenieur bei K+S tätig und leitete seit Anfang 2024 die Einheit Inaktive Werke von K+S. Im März 2025 hat er die Leitung des Salzbergwerks und der Saline Borth übernommen.

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