Umweltschutz

Umweltschutz im Blick

Das Kaliwerk Neuhof-Ellers der K+S Minerals and Agriculture GmbH steht für umweltschonenden und nachhaltigen Bergbau. Das ist mit vielfältigen Herausforderungen verbunden.

Umweltmanagement

Um die Einflüsse des Betriebes auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten, betreibt das Kaliwerk Neuhof-Ellers ein Umweltmanagementsystem (UMS) gemäß DIN EN ISO 14001:2015 für den Bereich des Rückstandsmanagements. 

Energiemanagement

Bei der Bereitstellung der für die Produktion benötigten Energie setzt unser eigenes Kraftwerk auf ein Höchstmaß an ökologischer Effizienz. Mit einem Wirkungsgrad von über 80 Prozent wird vorwiegend Erdgas zur Energieerzeugung in Wärme-Kraft-Kopplung eingesetzt.  Das deckt den größten Bedarf an Prozesswärme und einen großen Teil an elektrischer Energie. Zusätzlich wird künftig elektrische Energie zur Erzeugung von Dampf (Power-to-Heat) eingesetzt, welcher thermisch innerhalb der Werksprozesse benötigt wird. 
Das Kraftwerk betreibt ein aktives Energiemanagementsystem, das mit dem Zertifikat nach DIN EN ISO 50001:2018 anerkannt wurde.

Halde

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Halde Werk Neuhof-Ellers

Der Kaliberg prägt seit über 70 Jahren das Landschaftsbild und wird auch in den nächsten Jahrzehnten ein zentrales Thema bleiben.
Aus der unter Tage abgebauten Menge an Rohsalzen entstehen aufgrund der natürlichen Wertstoffgehalte der Lagerstätte rund 30 Prozent Produkte und etwa 70 Prozent Rückstände. Seit der Wiederinbetriebnahme des Werkes Neuhof-Ellers im Jahre 1954 werden die festen Salzrückstände im Werk Neuhof-Ellers aufgehaldet. Inzwischen liegt die Gesamtmenge bei ca. 138 Millionen Tonnen Rückständen. 
Seit Beginn der Aufhaldung wurde der Haldenbetrieb wesentlich weiterentwickelt, beispielsweise durch die Verbesserung der Haldenaufstandsfläche und die Anlage moderner Haldenrandgräben sowie haldeninterner Entwässerungselemente. Seit 2003 wurde eine aufwändigere Flächenvorbereitung durchgeführt und deren Qualität vor der Beschüttung mit Salz jeweils gutachterlich nachgewiesen.

Haldenwässer

Fallen Niederschläge auf die Halde, entstehen salzhaltige Wässer – sogenannte Haldenwässer. Diese sickern im äußeren Bereich der Halde (Haldenmantel) nach unten und werden in einem umlaufenden Haldenrandgraben gesammelt und abgeleitet. Ein geringer Anteil, vor allem in Altbereichen der Halde ohne spezielle Flächenvorbereitung, gelangt hier in den Untergrund. Von den salzhaltigen Haldenwässern kann nur ein kleiner Teil in der Kaliproduktion verwertet werden. Die Hauptmenge wird über eine rund 65 km lange Salzwasserfernleitung an die Werra transportiert und dort unter strengen Auflagen und Kontrollen eingeleitet. Nur ein geringer Anteil kann ortsnah in die Fliede entsorgt werden. Sofern die Abflüsse der Gewässer eine vollständige Einleitung nicht zulassen, beispielsweise bei Trockenheit im Sommer, werden die Haldenwässer per Bahn zu standortfernen Gruben transportiert. 
Die Einleitung in Gewässer sowie die Einbringung in Gruben sind keine dauerhaften Entsorgungsmöglichkeiten. Deshalb arbeiten wir daran, die Haldenwässer zu reduzieren und langfristig zu vermeiden.

Monitoring um die Halde

Um Einflüsse des Kalibetriebs und der Halde auf die Umwelt zu erkennen und zu kontrollieren, erfolgt in und um das Werk seit Jahren ein umfangreiches Monitoring, das regelmäßig nach neuesten Erkenntnissen fortgeschrieben, behördlich reglementiert und begleitet wird. Untersucht werden in derzeit über 65 Messstellen das Grundwasser in verschiedenen Tiefen und Gesteinsschichten, Oberflächengewässer sowie Quellen. 
Ergänzend werden regelmäßig geoelektrische Untersuchungen im Umfeld der Halde durchgeführt. Dabei werden spezifische elektrische Widerstände im Untergrund bis zu einer Tiefe von 60 Metern gemessen. Daraus können nach einer komplexen Auswertung salzwasserbeeinflusste Bereiche ermittelt und abgegrenzt werden. 
Es liegt keine flächendeckende Beeinflussung vor, stattdessen gibt es eine klare Abgrenzung salzwasserbeeinflusster Bereiche. Begrenzte Beeinflussungen finden sich im Norden, Osten und Süden der Halde. Es gibt keine Gefährdung von Trinkwasserschutzgebieten. 

Vermeidung und Reduzierung von Rückständen und Emissionen

Es wird fortlaufend nach Möglichkeiten gesucht und geforscht, um die aufzuhaldende Rückstandsmenge zum Beispiel durch die Weiterentwicklung der Aufbereitungsverfahren zu reduzieren. Dabei kann das Werk Neuhof-Ellers auf bedeutende technische Entwicklungen zurückblicken. 
Schon im Jahr 1954 ist die damals weltweit erste Flotationsanlage für Kalirohsalze in Betrieb genommen worden. Im Vergleich zu dem bis dahin ausschließlich angewandten Heißlöseverfahren zeichnet sich die Flotation durch einen deutlich niedrigeren Energie- und Wasserverbrauch aus. Seit 1975 ist zudem die weltweit erste so genannte ESTA®-Anlage in Betrieb. Das ESTA®-Verfahren ist ein von K+S entwickeltes und patentiertes elektrostatisches Aufbereitungsverfahren, das ohne Wassereinsatz auskommt. Der gesamte Aufbereitungsprozess ist immer weiter optimiert worden, so dass heute in der Regel keine Prozesswässer im Kaliwerk Neuhof-Ellers anfallen.
Auch bei der Wahl der Transportmittel wird besonderer Wert auf umweltschonende Lösungen gelegt. So verlassen mehr als 90 Prozent der Produkte das Werk per Bahn, und weniger als 10 Prozent werden auf Lkw verladen. 

Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für die Natur

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Gewässerrenaturierung in Kerzell

Jegliche unvermeidbaren Eingriffe in Natur- und Landschaft – auch auf dem Werksgelände – werden naturschutzrechtlich kompensiert. Dazu werden verschiedene Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen durchgeführt. 
Gemeinsam mit Partnern wie Landwirten, Verbänden und Naturschutzinitiativen vor Ort werden unter anderem neue Biotope geschaffen.

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