Das Bergwerk Niedersachsen-Riedel wird gemäß des rechtskräftigen Abschlussbetriebsplans vom 11. September 2006 geflutet. Die Flutung ist gesetzlich vorgeschrieben. In einem Abschlussbetriebsplan muss nachgewiesen werden, dass der Schutz Dritter und die Wiedernutzbarmachung der Oberfläche sichergestellt ist. Dazu gehört auch der Nachweis über die Stabilität der Grubenhohlräume – dies wurde bereits 2005 durch gebirgsmechanische Gutachten nachgewiesen und in einer Nachbewertung 2017 bestätigt.
Die Oberfläche wird durch ein jährliches Nivellement überwacht. Das heißt, dass die Oberfläche über den Grubenhohlräumen regelmäßig vermessen wird. Seit Flutungsbeginn 2006 hat sich hier gezeigt, dass die gemessenen Senkungsraten deutlich niedriger sind, als vor der Flutung prognostiziert wurde. Das bedeutet, dass sich die geologischen Schichten viel weniger bewegen als angenommen. Daraus folgt, dass das Risiko einer Verletzung dieser Schichten deutlich geringer ist, als in den gutachterlichen Berechnungen für den Abschlussbetriebsplan angenommen wurde.
Das Grubenunglück 1946 hat die Grube nicht destabilisiert
Die Bürgerinitiative Umwelt-Wathlingen behauptet, dass durch die Explosion bei der Bergung von Kampfmitteln am 18. Juni 1946 die Grube so stark geschädigt wurde, dass sie heute instabil sei. Für diese Aussage gibt es jedoch keine Belege. Die 650-m-Sohle, auf der sich die Munitionsanstalt der Wehrmacht befand, ist trocken. Auch eine Untersuchungsstrecke in 600 m Teufe hat einen trockenen und damit unversehrten Salzstockrand vorgefunden. Eine Verbindung zwischen Grundwasserleitern und den Grubenbauen besteht nicht.
Vergleiche mit Neu-Staßfurt und Ronnenberg führen in die Irre
Die Bürgerinitiative Umwelt-Wathlingen vergleicht die Flutung der Grube Niedersachsen-Riedel mit den Flutungen der Grube Neu-Staßfurt südlich von Magdeburg sowie der Grube Ronnenberg südwestlich von Hannover. Dieser Vergleich führt in die Irre, weil sich diese Gruben und die Vorgänge dort erheblich von jenen in Niedersachsen-Riedel unterscheiden.
In Neu-Staßfurt wurde ein relativ weiches, carnallitisches Kalisalz am Rand der Salz-Lagerstätte und nah an der Oberfläche abgebaut. Während des Abbaus kam es immer wieder zu Wassereinbrüchen. All dies ist in Niedersachsen-Riedel jedoch nicht der Fall. Hier wurde das stabilere Kalisalz Sylvinit in steiler Lagerung abgebaut. Der höchste Abbau ist von rund 200 Metern Steinsalz überdeckt. In Neu-Staßfurt ging man bereits vor der planmäßigen Flutung davon aus, dass es zu Absenkungen und Brüchen bis zur nahegelegenen Oberfläche kommen könnte, weil die Pfeiler im Grubengebäude bereits geschwächt oder gebrochen waren. Darauf weist die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft auch selbst hin.
In Ronnenberg kam es nach einer Bohrung von der Tagesoberfläche zum Grubengebäude zu einem Zufluss von großen Mengen Grundwasser, der nicht mehr kontrolliert werden konnte. Die Grube wurde aufgegeben und in kurzer Zeit vollständig geflutet. Die Folge waren erhebliche Schäden an der Erdoberfläche durch den Abfall des Grundwasserspiegels. Diese Gefahr besteht in Niedersachsen-Riedel nicht. Die Flutung erfolgt über Rohrleitungen innerhalb des bestehenden Grubengebäudes. Die Einleitpunkte sind gebirgsmechanisch berechnet, die Flutung selbst findet kontrolliert und schrittweise statt. Die Entwicklung des Hohlraums wird laufend dokumentiert und von der Bergaufsicht überwacht.
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Über das Werk Niedersachsen-Riedel
In Niedersachsen-Riedel wurde Kalisalz und Steinsalz abgebaut. Das Werk war von 1910 bis 1997 in Betrieb. Anfang der 1950er-Jahre hat sich das Werk Niedersachsen mit dem benachbarten Werk Riedel in Hänigsen zusammengeschlossen. Riedel konzentrierte sich auf die Herstellung von Steinsalzerzeugnissen, während in Wathlingen die gemeinsame Kaliproduktion übernommen wurde. Der Grubenbetrieb der beiden Standorte wurde bis in eine Teufe von 1525 m vorgetrieben und galt lange Zeit als weltweit tiefstes Kalibergwerk. Bei der Bergung von Kampfmitteln aus einer untertägigen Munitionsanstalt der Wehrmacht kam es am 18. Juni 1946 zu einem schweren Unglück, bei dem 85 Menschen ihr Leben verloren. Dabei explodierte der Großteil von 11.000 Tonnen Munition, die sich noch im Bergwerk befanden.
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