Es ist richtig, dass Iberpotash (ICL) in Spanien derzeit eine Anlage zur Verwertung von festen Produktionsrückständen in Betrieb genommen hat. Dabei handelt es sich aber derzeit nicht um den Rückbau bestehender Halden, sondern um den Ansatz einer weiteren Verwertung von Teilen der festen Rückstände aus der laufenden Produktion. Dadurch reduziert sich die Aufhaldungsmenge. Der begonnene Rückbau einer Althalde durch die Firma Ercros wurde Ende 2017 eingestellt.
Iberpotash verfügt zurzeit über zwei aktive Produktionsstandorte in Spanien. Das Unternehmen befindet sich derzeit in einer Umstrukturierungsphase, die u.a. mit der Zusammenlegung dieser zwei Produktionsstandorte und Maßnahmen für eine Verwertung von Teilen der Produktionsrückstände verbunden ist. Der Produktionsstandort Sallent soll bis Ende 2019 geschlossen und die Produktion nach Suria verlagert werden. Inzwischen kam es im Zuge dessen zu verschiedenen Verzögerungen, die auch Auswirkungen auf das geplante Rückstandsmanagement haben. Der Betrieb der Halde Cogullo am Standort Sallent war ursprünglich per Gerichtsbeschluss befristet bis zum 30.06.2017. Um einen Weiterbetrieb des Werkes Sallent aber bis zur Produktionsverlagerung zu gewährleisten, hat das Gericht zugestimmt, dass die Halde bis zum 30.06.2018 mit der Option einer Verlängerung bis 2019 weiter betrieben werden darf. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen zudem eine Haldenerweiterung für die Halde Fusteret in Suria beantragt. Im Jahr 2016 hat ICL in der ersten von zwei geplanten Siedesalzanlagen mit einer Kapazität von jeweils 750.000 t/a den Probebetrieb aufgenommen und Anfang 2017 nach einer langen Anlaufphase das erste verkaufsfähige Produkt erzeugt. Eine zweite Siedesalzanlage sollte ursprünglich 2018/2019 in Betrieb gehen. Es wird derzeit davon ausgegangen, dass dies erst 2021 erfolgt. ICL hat für die Vermarktung des Siedesalzes ein Joint Venture mit Akzo Nobel unterzeichnet.
Anfang Juni 2018 wurde der Probebetrieb für die Produktion von Auftausalz aus Produktionsrückständen für den amerikanischen Markt aufgenommen. Weiterhin wird zurzeit die vorhandene Salzabwasserleitung zum Mittelmeer durch die Katalanische Wasserbehörde saniert und kapazitätsmäßig ausgebaut, in Teilabschnitten auch neu gebaut. Neben der Entsorgung der Salzabwässer über diese Leitung werden auch die Auflösung von Produktionsrückständen und die Einleitung dieser ins Mittelmeer diskutiert.
Der notwendige Aufwand zur Erlangung eines verkaufsfähigen Produktes wird maßgeblich durch die Zusammensetzung der Rückstände bestimmt, so dass dieser je nach Standort deutlich variieren kann. Auch K+S prüft regelmäßig im Rahmen von Genehmigungsverfahren und Forschungsarbeiten, ob die festen Rückstände aus der Kaliproduktion zumindest teilweise zu Produkten verarbeitet werden können. Es ist aber festzustellen, dass sich bislang keine Ansätze ergeben haben, die wirtschaftlich und ökologisch vertretbar wären und zudem zu einer deutlichen Reduzierung der Rückstandsmengen führen.