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Beruflicher Neustart als angehende Bergbautechnologin für Mama Sandra

Kassel, 01.02.2021 
Mama Sandra berichtet über ihren beruflichen Neustart als angehende Bergbautechnologin in einer außergewöhnlichen Arbeitsumgebung unter Tage.

Liebe Sandra, kannst du dich kurz vorstellen?

Mein Name ist Sandra und ich bin 28 Jahre alt. Ursprünglich komme ich aus dem Raum Erfurt. Vor gut eineinhalb Jahren wollte ich nach meiner Elternzeit karrieretechnisch neu durchstarten und bekam die Chance, den Beruf der Bergbautechnologin mit der Fachrichtung Tiefbautechnik zu erlernen, sodass ich seit August 2017 meine Ausbildung bei K+S absolviere. 

Was lernst du in der Ausbildung und was sind deine Aufgaben?

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In der Ausbildung werden wir vor allem im Umgang mit den Großmaschinen geschult und lernen die geologischen Gegebenheiten kennen. Es ist wichtig, dass bei den Bohrarbeiten so gearbeitet wird, dass möglichst viel kalium- und magnesiumhaltiges Salz für die weitere Produktion abgebaut wird. Zu den acht Großmaschinen, die wir bedienen, gehören der Sprenglochbohrwagen, das Sprengfahrzeug, der Firstankerbohrwagen, der Großlochbohrwagen, die Beraubermaschine, der Sauberlader und die Lademaschinen ( z.B. Diesellader und SLP). Bisher darf ich alle bis auf den Berauber bedienen. Wenn wir im Revier sind, gehört es zur täglichen Routine eine Rundum-Kontrolle an den Maschinen durchzuführen, um zu schauen, ob zum Beispiel Schäden an den Fahrzeugen sind oder ob sie getankt werden müssen. Wir prüfen quasi alles, was mit der Arbeitssicherheit der Maschinen in Zusammenhang steht. Tagtäglich ist es am wichtigsten, dass die Fahrzeuge im einwandfreien Zustand übernommen werden, da die Maschinen anschließend in den Großraumrevieren zum Einsatz kommen. Während der Ausbildung lernt man immer wieder Neues dazu. Vor allem in den Nebenbetrieben wird man vor zahlreiche neue Aufgaben gestellt. Bei uns Bergbautechnologen finden zudem viele Schulungen statt.

Wie sah der Beginn deines Karrierestarts bei uns aus?

Bevor wir unter Tage richtig starten konnten, waren wir zunächst für drei Wochen über Tage, wo unsere Einführungswochen stattfanden. Dort bekamen wir viele verschiedene Grundlagen vermittelt. Uns wurden zum Beispiel die Jugend- und Auszubildendenvertretung, das Betriebliche Gesundheitsmanagement, das Gesundheitsschutzdokument und natürlich die Betriebsanweisungen vorgestellt. Weiterhin fanden Selbstretterschulungen und ein Erste-Hilfe-Kurs statt. Dies ist auch sehr wichtig, da man unter Tage besonders auf seine Sicherheit und die der Kollegen achten muss. Während dieser Zeit hatten wir auch unsere erste Grubenfahrt, haben die Halde besichtigt und hatten ein einwöchiges Teambildungsseminar in Heiligenstadt, bei dem wir als Ausbildungsgruppe eine Woche zusammen waren. Die Ausbildungsgruppe ist durch das Seminar auch wirklich stark zusammengewachsen. Wenn man als Neuling im Unternehmen anfängt, wird man nicht ins kalte Wasser geschmissen, sondern wirklich gut eingearbeitet und bekommt das Wichtigste gezeigt und erklärt. Bei Fragen stehen die Ausbilder jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung.

Welchen Herausforderungen musstest du dich bisher in deiner Ausbildung stellen?

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Das ist schwer zu beantworten. Es kommt auf die einzelnen Menschen an und darauf, wie sie ihre Arbeit empfinden. Für den einen ist das frühe Aufstehen ungewohnt, für den anderen ist es problematisch, eine schwere Stange zu halten und wieder andere finden es schwer, einen Scoop zu bedienen und die Strecke unter Tage zu fahren. Für mich stellt das keine Herausforderung dar – nur das frühe Aufstehen war für mich anfangs die einzige kleine Umstellung.

Wenn du mit nur einem Wort, die Welt unter Tage beschreiben müsstest, welches wäre das?

„UNGLAUBLICH“- Unter Tage sind wir alle eine große Familie. Hier halten alle zusammen und jeder ist für den anderen da.

Was ist dein Wunsch für deinen weiteren beruflichen Werdegang?

Mein größter Wunsch ist es, meine Ausbildung von drei auf zweieinhalb Jahre zu verkürzen. Außerdem wäre es sehr schön, wenn ich weiterhin die Chance bekäme, mich weiterzubilden und vielleicht noch den Techniker zu machen oder die Steigerschule zu besuchen.

 

Vielen Dank Sandra für das spannende Interview und wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg und alles Gute für deinen weiteren privaten, wie auch beruflichen Werdegang!

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