Die EU-Kommission hat in der vergangenen Woche den RESourcEU-Aktionsplan vorgestellt. Er zielt im Kern darauf ab, die Versorgung Europas mit kritischen Rohstoffen (Critical Raw Materials, CRM) wie seltenen Erden und Lithium zu verbessern. Neben konkreten Maßnahmen, um CRM-Projekte gezielt zu fördern, sieht der Aktionsplan auch vor, dass regulatorische Rahmenbedingungen überarbeitet und Genehmigungsverfahren gestrafft werden, um Rohstoffprojekte zu beschleunigen.
Genehmigungsverfahren dringend beschleunigen
„Damit knüpft die EU-Kommission an die Diskussionen auf der EU Raw Materials Week im November an, bei der die europäische Rohstoffindustrie deutlich gemacht hat, wie die Umweltregulierung immer wieder Projekte zur Gewinnung und Verarbeitung wichtiger Rohstoffe einschränkt und damit die dringend benötigte Rohstoffverfügbarkeit verhindert“, sagt K+S-CEO Meyer. Der Aktionsplan sei damit ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung: „Genehmigungsverfahren in Deutschland und der EU müssen dringend beschleunigt werden. Es kann nicht sein, dass die Genehmigung von wichtigen Vorhaben, die unsere Unabhängigkeit sichern sollen, mehr als zehn Jahre dauert. Länder wie Kanada machen vor, wie es unter Einhaltung hoher Umweltstandards auch viel schneller gehen kann. Hier brauchen wir deutlich mehr Tempo. Bei dieser Forderung wissen wir die Bundesregierung an unserer Seite, die erkannt hat, wie wichtig es ist, bürokratische Hindernisse für die Industrie abzubauen, um die heimische Rohstoffproduktion zu unterstützen.“
Auch die bestehenden Rohstoffe im Blick haben
Meyer betont allerdings, dass die bürokratischen Hürden für die Gewinnung sämtlicher mineralischer und metallischer Rohstoffe gesenkt werden sollten: „Die Versorgung Europas mit kritischen Rohstoffen muss zweifellos dringend verbessert werden. Wir haben uns in den vergangenen Jahrzehnten in gefährliche Abhängigkeiten begeben. Dennoch braucht Europa mehr Rohstoffe als nur seltene Erden. Wir dürfen nicht immer nur auf die Rohstoffe schauen, die uns aktuell fehlen, sondern müssen auch die bestehende Produktion im Blick haben und für eine unabhängige Zukunft bewahren.“
Als Beispiele nennt der K+S-Vorstandsvorsitzende mineralische Rohstoffe, die für viele Anwendungsbereiche essenziell sind: Kaliumdünger ist unverzichtbar, um die Ernährung Europas zu sichern, während hochreines Salz und hochreines Kaliumchlorid wichtige Grundstoffe für Medikamente sind und am Anfang der industriellen Wertschöpfungsketten von zehntausenden Produkten stehen. K+S gewinnt diese natürlichen Mineralien in Deutschland und versorgt damit insbesondere den europäischen Markt.
Doch Vorhaben, um diese heimische Produktion weiter zu sichern oder auszuweiten, werden aufgrund von überbordender EU-Regulierung um Jahre verzögert oder ganz verhindert. Der Aktionsplan RESourcEU setzt hier an. „Wenn die heimische Rohstoffgewinnung nicht schnell von bürokratischen Hürden entlastet wird, droht Europa in neue Abhängigkeiten zu geraten“, erklärt Meyer. „Dabei sollten wir alle ein Interesse daran haben, die Rohstoffe hier bei uns zu gewinnen: um unsere Unabhängigkeit zu sichern, und weil wir in Deutschland die höchsten Standards für eine umweltverträgliche Rohstoffgewinnung haben.”
Den Ankündigungen müssen Taten folgen
Die EU-Kommission will im ersten Halbjahr 2026 Vorschläge zur Beschleunigung von Genehmigungsprozessen vorlegen. Zugleich soll bis Mitte des Jahres ein Aktionsplan für heimische Düngemittel vorgelegt werden, um auch hier die Abhängigkeit von anderen Ländern zu reduzieren. Meyer drängt darauf, dass dieser Zeitplan eingehalten wird und den Ankündigungen auch substanzielle Erleichterungen folgen. „Zu oft wurde schon ein Bürokratieabbau versprochen, doch passiert ist danach wenig. Wenn es der EU-Kommission ernst ist, die Versorgungssicherheit Europas zu erhöhen, müssen den Worten jetzt schnell Taten folgen. Dabei können wir auf die Unterstützung der Bundesregierung zählen, die sich selbst ambitionierte Ziele bei der Beschleunigung industrieller Genehmigungsverfahren gesteckt hat“, fasst Meyer zusammen.
Über K+S
Wir leisten einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag: Landwirten helfen wir bei der Sicherung der Welternährung. Mit unseren Produkten halten wir zahlreiche Industrien am Laufen. Wir bereichern das tägliche Leben von Konsumenten und sorgen für Sicherheit im Winter. Mit rund 11.000 Mitarbeitern, Produktionsstätten auf zwei Kontinenten und einem weltweiten Vertriebsnetz sind wir ein verlässlicher Partner für unsere Kunden. Gleichzeitig richten wir uns neu aus: Wir setzen noch stärker als bisher auf Düngemittel und Spezialitäten. Wir werden schlanker, kosteneffizienter, digitaler und leistungsorientierter. Auf einer soliden finanziellen Basis erschließen wir uns neue Märkte und Geschäftsmodelle. Wir bekennen uns zu unserer gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung in allen Regionen, in denen wir tätig sind.