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Ökolandbau

Mineralische Düngung zur Nährstoffversorgung

Eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung beeinflusst Qualität und Ertrag der Ernteprodukte maßgeblich. Erfahren Sie mehr über die Düngung im ökologischen Landbau.

Die Anforderungen an ökologisch erzeugte Nahrungsmittel sind hoch: Sie sollen nicht nur gut schmecken und aussehen, sondern darüber hinaus frei von Rückständen und reich an wertgebenden Inhaltsstoffen sein. Verbraucher legen dabei zunehmend Wert auf die Art und Weise der Produktion, wobei Nachhaltigkeit und der Einklang mit der Natur im Vordergrund stehen. Dabei spielt auch die Nährstoffversorgung der Kulturen eine große Rolle, denn die Qualität und der Ertrag der Ernteprodukte werden maßgeblich durch die Pflanzenernährung beeinflusst.

Angemessene Versorgung mit Nährstoffen im ökologischen Landbau

Ziel des Ökolandbaus ist es, in einem geschlossenen Nährstoffkreislauf zu wirtschaften. Organische Dünger führen viele Nährstoffe zurück auf die Felder. Mit dem Verkauf pflanzlicher und tierischer landwirtschaftlicher Produkte wird dieser Kreislauf jedoch unterbrochen. Die in den vermarkteten Ernteprodukten enthaltenen Nährstoffe stehen dem Betrieb nicht mehr zur Verfügung und müssen entsprechend ersetzt werden.

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Für einige Nährstoffe reicht der Einsatz der betriebseigenen organischen Dünger – je nach deren Zusammensetzung –nicht aus, um den Bedarf vollständig zu decken. Erfahrungsgemäß geraten in der Praxis vor allem Phosphor und Kalium, aber auch Magnesium und Schwefel in Mangel. Es entstehen Nährstofflücken. Auch bei scheinbar geringem jährlichen Defizit summieren sich mit den Jahren die Fehlmengen und bringen durch sinkende Nährstoffvorräte die Bodenfruchtbarkeit aus dem Gleichgewicht – Mit Folgen für Ertrag, Qualität und Wirtschaftlichkeit des Betriebes.

Ist die Bodenfruchtbarkeit beeinträchtigt, kann das Nährstoffgleichgewicht nur mit großem Aufwand wiederhergestellt werden. Deshalb sollte von Beginn an eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung sichergestellt werden.

Nährstofflücken schließen

Um Nährstofflücken zu schließen, kommen auch im Ökolandbau Mineraldünger zum Einsatz. Nach den Verordnungen EU 2018/848 und EG Nr. 889/2008 kann bei Bedarf eine mineralische Düngung durchgeführt werden, damit der Nährstoffbedarf der Pflanzen gedeckt und somit der Nährstoffkreislauf geschlossen und die Bodenfruchtbarkeit des Standortes gesichert werden kann. Der nachgewiesene Bedarf muss der Kontrollstelle oder -behörde gemeldet werden.

Zugelassen sind mineralische Düngemittel, die auf weitgehend naturbelassenen Rohstoffen basieren. Beispiele sind Kalirohsalze, sulfatische Kaliumdünger oder Magnesiumsulfat, die im Bergbau gewonnen und in wenigen, schonenden Produktionsschritten zu natürlichen Mineraldüngern verarbeitet werden.

Mineraldünger für den Ökolandbau:

  • Kalium: Kalirohsalz und Kaliumsulfat aus natürlichen Lagerstätten
  • Magnesium: Natürliches Kieserit (Magnesiumsulfat)
  • Phosphor: Weicherdige Rohphosphate

Mineralische Stickstoffdünger sind im ökologischen Landbau nicht zugelassen. 

Düngebedarf ermitteln

Der Umfang einer mineralischen Ergänzungsdüngung hängt insbesondere von der Wirtschaftsweise (Ackerbau mit oder ohne Viehhaltung) sowie der Art der Ernteprodukte und deren Nährstoffgehalten ab. In Bezug auf die Nährstoffabfuhr sind Acker- und Gemüseflächen häufig in stärkerem Maße betroffen als beweidete Grünlandflächen.

Anhand von Bodenuntersuchungen und Nährstoffvergleichen (Bilanzen) kann die Notwendigkeit einer ergänzenden Mineraldüngung überprüft werden. Wichtig ist es, den tatsächlichen Nährstoffgehalt organischer Dünger analysieren zu lassen, da dieser aufgrund unterschiedlicher Fütterung von den veröffentlichten Richtwerten abweichen kann. Auch die Verfügbarkeit der Nährstoffe ist zu beachten. So steht zum Beispiel nur 5-10 % des in Gülle enthaltenen Schwefels im jeweiligen Vegetationsjahr zur Verfügung.

Video: Praxis-Tipps zur Düngung im Ökolandbau

Eine Übersicht zu den im Ökolandbau zugelassenen Düngemitteln gibt die „Betriebsmittelliste für den ökologischen Landbau in Deutschland“ des FiBL (Forschungsinstitut für biologischen Landbau).

Fazit

Mineralische Düngung im Ökolandbau

Mit der Vermarktung pflanzlicher oder tierischer Erzeugnisse wird der Nährstoffkreislauf unterbrochen und dies gefährdet auf Dauer die Bodenfruchtbarkeit des Standortes. Um diese Nährstofflücken zu schließen, können auch im ökologischen Landbau Mineraldünger eingesetzt werden, die auf weitgehend naturbelassenen Rohstoffen basieren. Dazu gehören Kalirohsalze, Kaliumsulfat und Magnesiumsulfat.