Schlüsselfaktor Düngung: Ein wesentlicher Baustein für die Ernährungssicherheit auf der Welt
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine wirft nicht nur Fragen zur künftigen Energieversorgung in Deutschland und Europa auf, er macht zugleich deutlich, welchen Einfluss kriegerische Auseinandersetzungen auf die Sicherstellung der weltweiten Ernährung haben.
Auswirkungen des Krieges in der Ukraine
Bis dato lieferten Russland, Belarus sowie die Ukraine große Mengen landwirtschaftlicher Erzeugnisse in die ganze Welt – so zum Beispiel Weizen, Mais, Gerste und Sonnenblumenkerne. Russland und Belarus sind außerdem maßgebliche Lieferanten von Kalidüngemitteln. Durch Krieg und Sanktionen ist deren Ausfuhr deutlich eingeschränkt. Häfen und Infrastruktur sind blockiert oder zerstört, teilweise können landwirtschaftliche Flächen nicht bebaut werden.
Fatale Folgen für die Welternährung
Bei Kalidüngemitteln sorgte die anhaltend hohe Nachfrage bei zugleich begrenztem Angebot bereits seit Anfang 2021 für ausgelastete Produktionskapazitäten sowie für steigende Preise. Durch den Krieg in der Ukraine hat sich diese Entwicklung weiter zugespitzt.
Kali-Weltmarkt
Exporte aus Russland und Belarus haben eine entscheidende Bedeutung für die Verfügbarkeit von Kalidüngemitteln.
HerunterladenKalidüngemittel
Weizenpreise in der aktuellen Höhe waren bislang kaum denkbar. Die Düngemittel folgen dieser Entwicklung.
HerunterladenKalipreise, FAO-Index
Nahrungsmittelindex und Kalipreise sind starken Schwankungen ausgesetzt. Seit 2021 steigen sie rasant an.
HerunterladenIn einem Interview zur Veröffentlichung der Zahlen zum ersten Quartal 2022 spricht der K+S-Vorstandsvorsitzende Dr. Burkhard Lohr über die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Landwirtschaft und die weltweite Ernährungslage.
Diese Dynamik hat weltweite Folgen: „Die geringere Verfügbarkeit und die hohen Preise für Agrarprodukte haben nicht nur bei uns ihre Auswirkungen“, sagt der K+S-Vorstandsvorsitzende Dr. Burkhard Lohr. „Sie können in Regionen wie Afrika zu grausamen Hungersnöten führen. Das wiederum kann soziale Verwerfungen, politische Unruhen und neue Flüchtlingsbewegungen hervorrufen.“
Düngemittel sind systemrelevant
Die EU räumt Vorhaben, die sie von fossilen Energien aus Russland und anderen autokratischen Staaten unabhängiger macht, jetzt hohe Priorität ein. Auch eine Ausweitung der Ackerflächen steht bereits auf dem Plan: Am 23. März 2022 hat die EU-Kommission eine Ausnahmeregelung beschlossen, die die Erzeugung von Nahrungs- und Futtermittelpflanzen auf Brachflächen zulässt, ohne dass Landwirte finanzielle Einbußen bei Ökologisierungszahlungen hinnehmen müssen.
Zugleich rückt die Versorgung der Agrarwirtschaft mit Pflanzennährstoffen und Düngemitteln stärker ins Blickfeld. Immerhin ist Europa hier nicht komplett auf Importe angewiesen. Deutschland verfügt über große Kalivorkommen und damit über eine der wichtigsten Komponenten für die Düngung. Heimische Lagerstätten sind daher ein wichtiger Garant für die Versorgungssicherheit in Deutschland und Europa. Denn Kalidüngung trägt entscheidend dazu bei, dass Landwirte ihr Erntepotenzial voll ausschöpfen und die Pflanze optimale Erträge erzielen kann.
Versorgungsengpässe hätten weitreichende Folgen. „Düngemittel sind systemrelevant“, sagt daher auch der Präsident des Deutschen Bauernverbandes Joachim Rukwied und schlägt vor: Deutschland sollte eine Düngemittelreserve aufbauen, ähnlich wie bei Erd- und Flüssiggas.
Kali – Nicht nur in der Landwirtschaft unverzichtbar
Die Produkte von K+S werden als Düngemittel für die Landwirtschaft, als Vorprodukt für die chemische und pharmazeutische Industrie sowie als Lebens- und Futtermittel eingesetzt. Damit leistet K+S einen systemrelevanten Beitrag für viele Branchen und die Gesellschaft.
Auch auf diesen Feldern machen sich aufgrund der ausgefallenen Lieferungen aus Belarus und Russland bereits Produktionsengpässe in Deutschland und Europa bemerkbar. Der Verband der Kali- und Salzindustrie (VKS) betont vor diesem Hintergrund: „Es bedarf einer grundsätzlichen, breiten gesellschaftlichen Akzeptanz für Bergbauaktivitäten und geeigneter politischer Rahmenbedingungen, um eine nachhaltige und zugleich wettbewerbsfähige Kali- und Salzgewinnung auch in Zukunft zu ermöglichen.“
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