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Die Pflanzenanalyse

Ein wertvolles Werkzeug zur Ertragssicherung

Die komplexe Pflanzenanalyse (KPA) bietet Landwirten eine gezielte Möglichkeit, die Nährstoffversorgung ihrer Kulturen zu überprüfen. Gerade wenn Mangelsymptome auftreten oder das Wachstum auf bestimmten Flächen hinterherhinkt, ist die Nährstoffuntersuchung ein wichtiges Instrument zur Ursachenforschung.

Eine Pflanzenanalyse ist ein wissenschaftliches Verfahren, bei dem bestimmte Pflanzenteile – wie Blätter, Stängel oder Früchte – entnommen und im Labor auf ihre chemische Zusammensetzung hin untersucht werden. Dabei werden vor allem die Gehalte an Hauptnährstoffen (wie Stickstoff, Phosphor, Kalium), Spurenelementen (z. B. Eisen, Zink, Mangan) sowie weitere Inhaltsstoffe analysiert, um den inneren Versorgungszustand der Pflanze zu bestimmen.

Warum ist eine Pflanzenanalyse sinnvoll?

Ergebnis einer komplexen Pflanzenanalyse

Neben Bodenproben, die den allgemeinen Nährstoffgehalt und den pH-Wert im Boden aufzeigen, gibt eine Pflanzenanalyse Einblick in die tatsächliche Nährstoffaufnahme der Pflanze. Diese kann durch unterschiedliche Faktoren gestört werden: Wassermangel, Bodenverdichtung, Schädlingsbefall, ungünstiger pH-Wert oder eine schlechte Entwicklung bzw. Bewurzelung der Pflanze. Auch latenter Mängel – nicht sichtbare Nährstoffdefizite – lassen sich nur durch eine Pflanzenanalyse aufdecken. Sie eignet sich daher nicht nur für die Schadsymptom-Diagnose, sondern ist auch generell zur Feststellung des Ernährungszustandes sinnvoll.

So funktioniert die Pflanzen-Beprobung

Damit die komplexe Pflanzenanalyse zuverlässige Ergebnisse liefert, sind einige Punkte bei der Probennahme zu beachten:

  • Richtiger Zeitpunkt: Entnehmen Sie Proben im passenden Entwicklungsstadium, beispielsweise beim Getreide von der Bestockung bis zum Schossen. Der Nährstoffgehalt von Pflanzen verändert sich im Laufe der Vegetation. Daher ist es wichtig das Entwicklungsstadium genau zu bestimmen und dem Labor mitzuteilen. Das ist für die spätere Interpretation relevant. Sind Mangelsymptome zu erkennen, sollte die Pflanzenprobe zeitnah durchgeführt werden.
  • Ausreichende Menge: Für eine sichere Analyse sollten 300 bis 500 g Pflanzenmaterial eingesendet werden. Das Pflanzenmaterial sollte dabei von mindestens 10 Pflanzen pro Probe gesammelt werden für ein repräsentatives Ergebnis.
  • Korrekte Probenentnahme: Für jede Kultur gelten spezifische Anforderungen, welche Pflanzenteile entnommen werden müssen, z. B. beim Mais ist es das Kolbenblatt im Stadium des Rispenschiebens oder bei der Kartoffel sind es die voll entwickelten Blätter ohne Stiele. Die Stiele haben eine andere Nährstoffkonzentration und würden das Ergebnis verfälschen.
  • Saubere Proben: Die Proben sollten von Erdanhaftungen oder gammligen Pflanzenteilen befreit werden, da sonst die Ergebnisse verfälscht werden. Auch sollte ein ausreichender Abstand zu vorangegangenen Düngemaßnahmen (insbesondere Blattdüngung) bestehen. Das Pflanzenmaterial sollte dann bis zum Versand kühl gelagert werden.

Verpacken Sie die Proben in perforierten Plastikbeuteln oder Papiertüten, damit sie auf dem Transportweg ausreichend belüftet sind. Am besten werden die Proben zu Beginn der Woche ans Labor verschickt – das vermeidet seine unsachgemäße Lagerung über das Wochenende. Wichtig ist auch, die Proben korrekt zu beschriften und ein Formular mit Angaben zur Kultur und dem Entwicklungsstadium beizulegen. Nur dadurch können die ermittelten Daten mit Richtwerten verglichen werden.

Was kostet eine Pflanzenanalyse?

Die Kosten variieren je nach Anzahl der zu untersuchende Nährstoffe. Eine komplexe Analyse, die alle relevanten Nährstoffe erfasst, kostet in der Regel etwa 50 Euro. Die Proben können per Post an akkreditierte Labore (z. B. LUFen, Landeskontrollverbände, Privatlabore) gesendet oder bei machen Einrichtungen an Sammelstellen abgegeben werden. Die Ergebnisse erhalten Sie in der Regel innerhalb von 3 bis 14 Tagen.

Nutzen für den Landwirt

Die Pflanzenanalyse liefert wichtige Daten für eine gezielte Düngeplanung und Ertragsoptimierung. Bei festgestellten Mängeln kann eine Blattdüngung schnelle Abhilfe zu schaffen. Besonders effektiv sind wasserlösliche Produkte, die zügig von der Pflanze aufgenommen werden können.

Fazit

Eine Pflanzenanalyse ist ein wertvolles Hilfsmittel für Landwirte, um Erträge zu sichern und die Gesundheit ihrer Pflanzen zu fördern. Mit einer sorgfältigen Probennahme und Analyse können Nährstoffprobleme frühzeitig erkannt und zielgerichtet behoben werden.