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Chlor

Chloridtoleranz der einzelnen Kulturen

Welche Pflanzen lieben das Spurenelement Chlor und welche vertragen es weniger gut? Hier gibt es wichtige Informationen zur Chlorverträglichkeit und wie Sie bei den unterschiedlichen Kulturen eine optimale Qualität und gute Erträge erzielen.

Chlor ist in der Natur allgegenwärtig und ist in wässriger Lösung als Chlorid-Anion (Cl–) vorhanden. In dieser Form wird Chlor durch die Pflanzen aufgenommen. Der durchschnittliche Gehalt in der Pflanze bewegt sich zwischen 2 und 20 mg/g Trockensubstanz. Für die meisten Pflanzenarten ist der Bedarf für ein optimales Wachstum jedoch 10– bis 100–mal niedriger, so dass Chlor als Spurenelement angesehen werden kann. Da die Pflanzen aus verschiedenen Quellen mit Chlor versorgt werden (Boden, Bewässerungswasser, Regen, Düngemittel, Luftverschmutzung), besteht eher die Gefahr einer Chlorüberversorgung (Toxizität) als Chlormangel. Die verschiedenen Kulturpflanzen unterscheiden sich erheblich in ihrer Chloridempfindlichkeit.

Daher unterscheidet man vier Gruppen:

  • Chloridliebende Pflanzen
  • Chloridverträgliche Pflanzen
  • Bedingt chloridverträgliche Pflanzen
  • Chloridempfindliche Pflanzen

Zu den chloridliebenden Pflanzen gehören unter anderem Zuckerrübe, Futterrübe, Sellerie, Spargel und Mangold. Zu den chloridempfindlichen Pflanzen zählen viele Obst– und Gemüsearten und Sonderkulturen wie Hopfen und Tabak.

In Kaliumdüngern kann Chlorid enthalten sein. Liegt das Kalium in Form von Kaliumchlorid vor, so ist das Düngemittel nur für chloridliebende und chloridverträgliche Kulturen zu empfehlen. Liegt Kalium in Form von Kaliumsulfat vor, wie zum Beispiel bei  KALISOP®, können auch chloridempfindliche Pflanzen damit gedüngt werden. Es empfiehlt sich, die Angaben zum Chloridgehalt des Düngemittels zu prüfen. 

Anspruch/Neigung Kulturen Produkte
Chloridliebend:
(chloridische Düngemittel werden bevorzugt)
Zuckerrübe, Futterrübe, Sellerie, Mangold, Kokosnuss Korn-KALI®
60er KALI®
Chloridverträglich:
(chloridische Düngemittel sind einsetzbar; die meisten Gemüsearten bevorzugen aber wegen des Schwefelbedarfs sulfatische Dünger)
Getreide, Mais, Raps, Spargel, Grobkohlarten, Rote Beete, Rhabarber, Grünland, Kleegras, Ölpalme, Kautschuk, Reis, Erdnuss, Cassava, Soja, Zuckerrohr, Banane, Baumwolle 60er KALI®
Korn-KALI®
Magnesia-Kainit®
bedingt chloridverträglich:
(chloridische Düngemittel können eingesetzt werden, wenn dies rechtzeitig vor Vegetationsbeginn erfolgt)
Sonnenblume, Weinrebe, Kernobst, Schwarze Johannisbeere, Pflanz– und Speisekartoffel, Tomate, Rettich, Radieschen, Kohlrabi, Feinkohlarten, Erbse, Spinat, Karotte, Lauch, Meerrettich, Chicorée, Ananas, Gurke, Kiwi, Kaffee, Tee PatentKALI®
KALISOP® Korn-KALI®
Chloridempfindlich:
(es sollten nur Düngemittel angewendet werden, in denen Kalium in sulfatischer Form vorliegt)
Stärke– und Veredelungskartoffel, Tabak, Rote Johannisbeere, Stachelbeere, Himbeere, Hopfen, Erdbeere, Brombeere, Heidelbeere, Mango, Zitrusfrüchte, Pfeffer, Chili, Avocado, Cashew, Mandel, Kakao, Pfirsich, Kern- und Steinobst (speziell Süßkirsche), Buschbohne, Dicke Bohne, Gurke, Melone, Zwiebel, Salat, Frühgemüse, alle Unterglaskulturen, Koniferen, Blumen und Zierpflanzen sowie Keimlinge und Setzlinge der meisten Pflanzen PatentKALI®
KALISOP®
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Quelle: Maas, 1986

Die Wirkung von hohen Chloridkonzentrationen in der Bodenlösung auf den Ertrag verschiedener Kulturen kann den Grafiken entnommen werden. Je steiler der Ertragsrückgang bei steigendem Chloridgehalt im Boden ist, desto empfindlicher reagiert die Kultur auf Chlorid und desto besser ist die Wirkung von nahezu Chlorid freien Düngern, wie zum Beispiel KALISOP® und PatentKALI®.

chlorid-unvertraeglichkeit-2
Quelle: Maas, 1986

Bevor diese beträchtlichen Ertragsrückgänge zu verzeichnen sind, führt die Aufnahme von großen Mengen Chlor zu erheblichen Qualitätsproblemen, wie zum Beispiel

  • niedrigerer Gehalt an organischen Säuren, was zu einem fahlen Geschmack führt;
  • Anhäufung von niedermolekularen organischen Substanzen und daher ein geringerer Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen, wie Zucker, Stärke und Eiweiß;
  • zunehmende Wasseransammlung im Pflanzengewebe und dadurch verminderte Lager- und Verarbeitungseigenschaften.

Um Ertrags–, Qualitäts– und damit auch Einkommensverluste in chloridempfindlichen und speziell höherwertigen Kulturen, wo sich Qualität auszahlt, zu vermeiden, wird die Anwendung von nahezu chloridfreien Kaliumdüngern wie KALISOP® und PatentKALI® empfohlen.

Fazit

Ertrag und Qualität mit Kaliumsulfat sicherstellen

Die meisten Obst– und Gemüsearten, Wein und Speisekartoffeln reagieren empfinglich auch Chlorid: Ertrag und Qualität werden beeinträchtigt. Daher sollte bei diesen Kulturen Kaliumsulfat anstelle von Kaliumchlorid eingesetzt werden. Angaben zum Chloridgehalt sind in der Deklaration der Düngemittel zu finden.