Reis ist das wichtigste Getreide und in vielen Ländern ein wichtiges Grundnahrungsmittel für die ländliche Bevölkerung und deren Ernährungssicherheit. Er wird hauptsächlich von Kleinbauern auf Betrieben von weniger als einem Hektar angebaut. Die größten Reisproduzenten sind bevölkerungsreiche Länder wie China, Indien, Indonesien und Bangladesch. Im Verhältnis zur Produktion ist der Handel kleiner, wobei Länder wie Indien, Vietnam und Thailand die größten Exporteure sind.

Auf einen Blick

Effiziente Produktion des wichtigen Grundnahrungsmittels erfordert ein gutes Nährstoffmanagement

Stickstoff ist der am meisten den Ertrag beeinflussende Nährstoff im Reisanbau, insbesondere unter Überschwemmungsbedingungen. Aus diesem Grund konzentrieren sich viele Landwirte, insbesondere Kleinbauern, hauptsächlich auf die Ausbringung dieses Nährstoffs und vernachlässigen die anderen Nährstoffe wie Phosphor und vor allem Kalium, Magnesium und Schwefel. Wie bei anderen Kulturen spielen die drei letztgenannten Nährstoffe eine wichtige Rolle bei der Biomasseproduktion, der Verbesserung der Erträge, der Stickstoffnutzung und der Qualität.

  • Kalium wird für die Photosynthese, die Bildung von Stärke und Proteinen sowie für die effiziente Nutzung von Stickstoff benötigt, wodurch wiederum die Umweltbelastung verringert wird.
  • Magnesium wird für die CO2-Bindung, die Zuckerumwandlung und die Anreicherung von Stärke in Körnern und Wurzeln benötigt.
  • Schwefel wird für die Proteinbildung und die Effizienz der Stickstoffnutzung benötigt.
  • Eine ausreichende Zufuhr von K, Mg und S ist daher eine Voraussetzung für eine Verbesserung der Ernteerträge und der Stickstoffverwertung.
Bedeutung und Nutzung

Reis - das wichtigste Grundnahrungsmittel

Für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ist Reis das wichtigste Nahrungsmittel. Etwa 90 % des weltweiten Reisangebots wird in asiatischen Ländern produziert. Die Anbausysteme unterscheiden sich stark in Bezug auf die Intensität des Anbaus und den Ertrag. Sie erstrecken sich von Monokulturen im regenreichen Tief- und Hochland mit geringen Erträgen (1-3 t/ha) bis hin zu bewässerten Dreifachkulturen mit jährlichen Erträgen von bis zu 15-18 t/ha.

Ein optimales Nährstoffmanagement ist entscheidend, um das genetische Ertragspotenzial an einem bestimmten Anbauort voll auszuschöpfen und so dazu beizutragen, den Nahrungsmittelbedarf einer wachsenden Bevölkerung im Verhältnis zur abnehmenden Verfügbarkeit von Wasser und Boden zu decken.

Nährstoffe

Die wichtigsten Nährstoffe für Reis

Die ausschließliche Ausbringung von Stickstoff als wichtigster Faktor für die Biomasseerzeugung bei Getreide hat eine lange Tradition, die jedoch langfristig zu einer Erschöpfung des Bodenvorrats weiterer Nährstoffe wie Phosphor, Kalium Magnesium und Schwefel führt. Infolgedessen sinken die Erträge und die Effizienz der Stickstoffausbringung nimmt ab, was zu einer zunehmenden Umweltverschmutzung durch ungenutzte Stickstoffmengen führt. Daher liegt der Schwerpunkt auf den anderen Nährstoffen, die wichtig sind, um diesem Prozess entgegenzuwirken und eine optimale Reisernte zu erzielen.  

Kalium - Für gesunde Pflanzen und bessere Ernteerträge

Die Reiserträge hängen von der Anzahl der Ähren pro Rispe, dem Anteil der gefüllten Körner und dem Tausendkorngewicht ab. Diese Ertragsparameter werden von den jeweils angewandten Methoden des Anbaus beeinflusst. Ein ausgewogenes Düngungskonzept ist von zentraler Bedeutung. Die Verwendung von Kalium in der Düngung ist aufgrund der wichtigen Funktionen von Kalium in der Pflanzenphysiologie von wesentlicher Bedeutung:

  • Kalium wird für eine Vielzahl von Vorgängen im pflanzlichen Stoffwechsel benötigt, z. B. für die Aktivierung von Enzymen, die Regulierung des osmotischen Turgors und den Transport von Nährstoffen.
  • Eine ausreichende Kaliumzufuhr ist erforderlich, um die Stabilität von Zellmembranen und Zellwänden zu verbessern.
  • Kalium trägt zur Steigerung der Photosynthese und des Pflanzenwachstums bei, indem es die Blattfläche und den Chlorophyllgehalt erhöht.
  • Kalium wirkt sich positiv auf die Pflanzengesundheit aus, indem es ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber ungünstigen klimatischen Bedingungen, Lagerung, Schädlingen und Krankheiten erhöht.
Pflanzenteil   Übliche beobachtete Spanne *   Beobachteter Durchschnitt **
   
Aufnahme (kg/ kt Getreideertrag)
Korn + Stroh   14 - 20   17.0
Korn   2 - 3   2.5
Stroh   12 - 17   14.5
    K-Gehalt (%)
Korn   0,22 - 0,31   0,27
Stroh   1,17 - 1,68   1,39
Ungefüllte Ähren   0,61 - 1,20   1,07

* 23 - 75 % Quartilsabstand der Felder der Landwirte und Feldversuche
   in Asien (n = 1300)

** Mittelwert der Felder und Feldversuche der Landwirte in Asien (n = 1300)

Während der gesamten Vegetationsperiode ist es wichtig, die K-Konzentration in den Blättern auf einem bestimmten Niveau zu halten. Fällt die K-Konzentration im Blatt unter den kritischen Wert, kann das Ertragspotenzial aufgrund des K-Mangels nicht voll ausgeschöpft werden.

Wachstumsstadium   Pflanzenteil   Optimum (%)   Kritischer Mangelzustand (%)
Bestockung bis Rispenbildung  
Y-Blatt
 
1,8 - 2,6
 
< 1,5
Blüte  
Hauptblatt
 
1,4 - 2,0
 
<1,2
Reife  
Stroh
 
1,5 - 2,0
 
<1,2

Magnesium - sorgt für Ertrag und Qualität

Obwohl Reis unter den Getreidearten den geringsten Magnesiumbedarf hat, wird die Düngung von Reiskulturen mit Magnesium zur Standardpraxis, insbesondere bei ertragreichen Anbausystemen, da viele Böden magnesiumarm sind. Magnesium spielt eine wichtige Rolle bei der Steigerung von Ertrag und Qualität:

  • Magnesium ist das zentrale Atom des Chlorophyllmoleküls.
  • Magnesium ist an der CO2-Aufnahme und der Proteinsynthese beteiligt und hat einen wichtigen Einfluss auf den Nährwert von Reis.
  • Magnesium aktiviert viele Enzyme.
  • Eine ausreichende Versorgung mit Magnesium führt zu einem höheren Anteil an geschliffenem Reis.
Behandlung
Gemahlener Reis
(%)
Rohprotein
(% der Trockenmasse)
Stärke
(% der Trockenmasse)
Kontrolle
73,3
10,7
80,6
Mit Mg
76,4
12,8
85,3

Mg-Mangel kann durch eine geringe Verfügbarkeit von Magnesium im Boden oder durch eine verminderte Aufnahme von Magnesium aufgrund eines unzureichenden Verhältnisses zwischen austauschbarem Ca und Mg verursacht werden. Das optimale Ca : Mg-Verhältnis im Reistrieb zwischen dem Zeitpunkt der Bestockung und der Rispenbildung beträgt 1-1,5 : 1. Zur Vermeidung eines Magnesiummangels sollte die Mg-Konzentration im Blatt innerhalb des erforderlichen Bereichs gehalten werden. Die Mg-Bodenkonzentration sollte > 3 cmolc Mg sein.

Wachstumsstadium
Pflanzenteil
Optimum
(%)
Kritischer Mangelzustand 
(%)
Bestockung bis Rispenbildung
Y-Blatt
0,15 - 0,30
< 0,12
Blüte
Hauptblatt
0,15 - 0,30
< 0,13
Reife
Stroh
0,20 - 0,30
< 0,10

Schwefel, Bor und Mangan - Verbesserung der Qualität und des Nährwerts von Reis

Sulfur

  • Die Schwefelkonzentration im Blatt sollte vor der Blüte nicht unter 0,10 % sinken.
  • Schwefel ist ein Bestandteil der essentiellen Aminosäuren (Cystein und Methionin), die für die menschliche Ernährung wichtig sind.
  • Schwefel verbessert den Nährwert von Reis.
  • Schwefel ist an der Chlorophyllproduktion beteiligt und wird daher für die Proteinsynthese, die Funktion und die Struktur der Pflanzen benötigt.
  • Schwefel erhöht die Effizienz der Stickstoffnutzung und hat positive Auswirkungen auf die Ertragsbildung.

Bor

  • Bor erhöht die Stabilität von Reispflanzen, da es eine wichtige Rolle für die Zellwandsynthese und den Kohlenhydratstoffwechsel spielt.
  • Bor aktiviert die Saccharoseproduktion und beschleunigt den Transport vom Blatt zu den Körnern.

Mangan

  • Mangan wird für eine Reihe von Aufgaben in den Pflanzen benötigt, z. B. für die Bildung und Stabilität von Chloroplasten, die Proteinsynthese, die O2-Entwicklung bei der Photosynthese und die Aktivierung von Enzymen.
  • Durch die Bildung von Seitenwurzeln verbessert Mangan die Effizienz der Nährstoffverwertung durch Reispflanzen.
Düngeempfehlung

Düngeempfehlung

Ziel der Düngung ist es, die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten, um langfristig das natürliche Ertragspotential ausschöpfen zu können. Dazu muss ein optimaler Nährstoffgehalt im Boden erhalten werden (in Deutschland Bodengehaltsklasse „C“), d.h. mit dem Erntegut abgefahrene Nährstoffe müssen durch Düngung ersetzt werden. Zuzüglich zum Nährstoffentzug kommen Zuschläge für standortspezifische Verluste (beispielsweise durch Auswaschung) und zum Ausgleich früherer Defizite.

Der Gesamtentzug eines Pflanzenbestandes ergibt sich aus dem Nährstoffentzug durch Abfuhr des Haupternteproduktes (z.B. Korn, Knolle, Rübe) und des Ernterestes (z.B. Stroh, Kraut, Blatt). Verbleiben die Erntereste auf der Fläche, so muss nur der Nährstoffentzug durch das Haupternteprodukt ersetzt werden.

Empfehlungen für Bodendüngung

Je nach dem gewünschten Ertrag und der vorhandenen K-Versorgung des Bodens werden zwischen 100 und 180 kg/ha MOP empfohlen, um den Kaliumbedarf der Pflanzen zu decken. Zur Sicherstellung einer ausreichenden Magnesiumversorgung werden 80-100 kg/ha ESTA Kieserit empfohlen, um insbesondere bei Erträgen von mehr als 6 t/ha eine bessere Kornqualität zu erzielen.

Produktempfehlungen

Empfehlungen für Blattdüngung

Um das Ertragspotenzial von ertragreichen Sorten, die im Rahmen von Dauerkulturen angebaut werden, voll auszuschöpfen, empfiehlt es sich, auch die beiden Mikronährstoffe Bor und Mangan zuzuführen. Dies kann effektiv in Form von 2-3 Blattspritzungen mit einer 4-5%-igen Lösung von epsoMICROTOP (4-5 kg/100 l Wasser) erfolgen.

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