Viele Wiesen und Weiden sehen aus der Entfernung saftig und grün aus. Doch oft trügt der Schein. Bei näherer Betrachtung zeigt sich eine ungünstige botanische Zusammensetzung, suboptimal für eine ertragreiche, schmackhafte Ernte. Die Düngung hat hierauf und damit auf Ertragsleistung und Futterqualität unmittelbaren Einfluss, denn Grünland passt sich der Bewirtschaftungsweise an.

Auf einen Blick

Ausgewogene Düngung für bestes Grundfutter

Jeder Bewirtschafter hat mit der Düngung die Artenzusammensetzung und damit auch den futterbaulichen Wert seiner Wiesen und Weiden nachhaltig in der Hand. Drei Parameter zeigen den Erfolg: Der Ertrag/ha, dessen Energiegehalt gemessen in MJ NEL/ha sowie sein Futterwert, beschrieben über die Futterwertzahl.

  • Ausgewogene Düngung erzielt bestes Grundfutter und Natrium sorgt für hohe Grundfutterleistung und Fruchtbarkeit.
  • Für die Ertragssicherung spielt Kalium im Grünland eine wichtige Rolle.
  • Beste Futterqualität ist durch Magnesium und Schwefel erzielen.
  • Gülle und Gärsubstrat sind mit Mineraldüngung sinnvoll zu ergänzen.
Bedeutung und Nutzung

Grünland - ausgewogene Düngung für gesunde Tiere

Gesundes Grundfutter hat einen besonders hohen Nährstoffanspruch. Dies gilt für alle Nährstoffe. Es benötigt gerade deshalb eine ausgewogene Düngung. Diese muss die Anforderungen der Tierernährung mit berücksichtigen. Häufig allerdings werden die hohen Nährstoffentzüge von Grundfutterflächen unterschätzt.

Hohe Erträge und beste Qualität von Grundfutter werden nur durch optimale Düngung erreicht. Die Düngung beeinflusst...

  • die Ertragsleistung
  • die Anzahl der Nutzungen
  • die Mineralstoffgehalte
  • die botanische Zusammensetzung
  • den Protein- und Energiegehalt

… und damit Leistung und Fruchtbarkeit der Tiere.

Nährstoffe

Die wichtigsten Nährstoffe für das Grünland

Natrium – das nützliche Element wichtig für hohe Grundfutterleistung und Fruchtbarkeit

  • Das Grundfutter muss ausreichend mit Natrium versorgt sein.
  • Das Aufnahmevermögen von Natriumchlorid aus der Beifütterung von Viehsalz, Leckstein und Mineralfutter ist physiologisch begrenzt (Durchfallgefahr).
  • Das von der Tierernährung geforderte K:Na-Verhältnis von max. 20:1 wird bei natriumfreier Düngung nur selten erreicht.
  • Ein weites K:Na-Verhältnis im Futter führt zu Fruchtbarkeitsstörungen bei den Tieren.
  • Magnesia-Kainit reichert Natrium im Futter an und verbessert dadurch das K:Na-Verhältnis auf Werte kleiner 20:1.
  • Natrium und Chloride verbessern die Schmackhaftigkeit des Futters, dadurch kann eine höhere Milchleistung aus dem Grundfutter realisiert werden.

 

Futter-Kationen-Anionen-Differenz mit Magnesia-Kainit verbessern

  • Die Bestimmung der Futter-Kationen-Anionenen-Differenz (FKAD-Wert) soll das Risiko des Auftretens von Milchfieber und des Festliegens von Milchkühen beim Abkalben ermitteln.
  • Der FKAD-Wert soll während der Trockenstehzeit möglichst niedrig sein.
  • Der FKAD-Wert wird berechnet, indem man den Schwefel- und Chloridgehalt vom Kalium- und Natriumgehalt des Futters abzieht.
  • Durch eine Düngung mit Magnesia-Kainit kommt es zur Schwefel- und Chloridanreicherung im Futter, wodurch der FKAD-Wert nachhaltig sinkt.

Magnesium – wichtig für Pflanze und Tier

  • Das Grundfutter muss ausreichende Magnesiumgehalte aufweisen.
  • Magnesiummangel im Futter senkt den Magnesiumgehalt im Blut der Tiere.
  • Eine Folge davon ist die Weidetetanie bei Wiederkäuern.
  • Diese Gefahr tritt besonders im Frühjahr durch junges, rohfaserarmes und proteinreiches Grundfutter auf.
  • Die Mg-Versorgung kann besonders bei den ersten Aufwüchsen nicht allein aus der Gülledüngung gesichert werden.

Schwefel – hohe Proteingehalte nur mit Schwefel möglich

Die Qualität des Grundfutters wird bestimmt durch den Rohproteingehalt und dem Rohfaseranteil (Verdaulichkeit). Der Erntezeitpunkt wird vor allem durch diesen Parameter bestimmt aber auch von der Verwertungsrichtung (Beweidung, Silage oder Heu).

  • Der Rohproteingehalt des Grundfutters wird vor allem über die Schwefelversorgung beeinflusst.
    Eine ausreichende Versorgung mit pflanzenverfügbarem Schwefel ist unbedingt erforderlich.
  • Der Einsatz wirtschaftseigener Düngemittel ist abhängig vom Anteil kleeartiger Pflanzen, der Nutzung und Verwertung des Aufwuchses.
  • Der geringe Schwefelgehalt in der Gülle ist nur zu 5-10 % pflanzenverfügbar.
    Die Schwefelversorgung kann besonders bei den ersten Aufwüchsen nicht allein aus der Gülledüngung gesichert werden.
  • Zahlreiche von der LUFA  durchgeführte Futteruntersuchungen haben gezeigt, dass bei gut drei Viertel aller Silageproben eine unzureichende Schwefelversorgung bestand.
  • Auf ein optimales N:S-Verhältnis (12:1) muss geachtet werden.

Eine einmalige Düngung mit Magnesia-Kainit, Korn-KALI oder ESTA Kieserit GRAN.deckt die Schwefel- und Magnesiumversorgung während der Vegetationszeit ab.

Gülledüngung durch Mineraldüngung sinnvoll ergänzen

  • Der Nährstoffgehalt von Rindergülle schwankt in weiten Bereichen, es empfiehlt sich eine Untersuchung der eigenen Gülle vorzunehmen.
  • Die Kaliumbilanz auf Grünland ist meist negativ, da der Nährstoffrückfluss über die Gülle oftmals überschätzt wird. Selbst im Intensivbetrieb mit 2,5 RGV ha-1 besteht die Gefahr, dass nur mit dem Einsatz von Gülle die entstehende Kalium-Lücke nicht geschlossen werden kann.
  • Ähnliche Versorgungslücken wie bei Kalium bestehen auch bei den Nährstoffen Magnesium, Schwefel und Natrium, deren Gehalte in der Gülle verhältnismäßig niedrig sind.

Rindergülle

7,5% TS m-3 Jahr-1

Aus Gülle K2O

(kg/ha)

Entzug bei 10 t TM K2O ( kg/ha)

Mineraldünger-bedarf bei Stufe "C" 

K2O (kg/ha)

Ergänzung mit: 

22

(1 RGV)

106 300 194

500 kg/ha

Korn-KALI

33

(1,5 RGV)

158 300 142

350 kg/ha

Korn-KALI

44

(2 RGV)

211 300 89

800 k/ha

Magnesia-Kainit

55

(2,5 RGV)

264 300 36

350 kg/ha

Magnesia-Kainit

Düngeempfehlung

Düngeempfehlungen für das Grünland

Die nachfolgenden Düngungsempfehlungen sind berechnet am Nährstoffentzug des Haupt­ernteproduktes auf Basis optimaler Boden-Nährstoffgehalte (in Deutschland Boden­gehalts­klasse „C“). Zuschläge für standortspezifische Verluste durch Aus­wa­schung, Fixierung oder Erosion sind dabei nicht berücksichtigt.

Empfehlungen für Bodendüngung

  • 350-800 kg/ha Magnesia-Kainit® zu Wiesen und Weiden in Ergänzung zur Gülledüngung. Ausbringung zu Vegetationsbeginn, bevorzugt im zeitigen Frühjahr – auch auf gefrorenem, tragfähigen Boden.
  • 350-500 kg/ha Korn-KALI® für Flächen ohne Gülledüngung bzw. bei niedrigen K-Gehalten im Boden.
  • 200-400 kg/ha ESTA® Kieserit GRAN. bei hoher Kaliumversorgung zur Deckung des Magnesium- und Schwefelbedarfes.

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