Selbstfahrer-Feldspritze für landwirtschafliche Dünge-Blattapplikation. Amazonen-Werke H. Dreyer SE & Co. KG, 49202 Hasbergen, Germany

Mischbarkeit mit
Pflanzenschutzmitteln

Makro- und Mikronährstoffe effektiv mit Pflanzenschutzmitteln mischen

Der gemeinsame Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Blattdüngern hat klare arbeitswirtschaftliche Vorteile und schont dabei den Boden durch eine reduzierte Zahl an Überfahrten. Gleichzeitig stellt sich in der Praxis immer wieder die Frage, ob die Kombination problemlos möglich ist.

Daher haben wir die gängisten Pflanzenschutz-Kombinationen für Sie auf physikalische Mischbarkeit getestet.

Wir erweitern diese Übersicht stetig. Wir betrachten die Mischbarkeit der Blattdünger epsoMIRCOTOP, epsoCOMBITOP und epsoPROFITOP. Der Blattdünger epsoTOP enthält weniger Komponenten, sodass hier von einer grundsätzlich besseren Mischbarkeit mit Pflanzenschutzmitteln auszugehen ist.

Generelle Hinweise

Mischbarkeit der Komponenten

epsoTOP ist ein Blattdünger auf Basis von Magnesiumsulfat (Bittersalz). Die weiteren epso-Blattdünger enthalten zusätzlich Mikronährstoffe wie Bor, Kupfer, Mangan und Zink, die sich auf die Mischbarkeit mit Pflanzenschutzmitteln auswirken können.

K+S hat Labortests zur Mischbarkeit von epsoMICROTOP, epsoCOMBITOP und epsoPROFITOP mit vielen gängigen Pflanzenschutzmittel-Kombinationen durchgeführt. Die Ergebnisse treffen keine Aussage über eventuelle Wirksamkeitsverluste oder Reaktionen an der Pflanze. Alle gut mischbaren Kombinationen haben wir in der Tabelle unten für Sie zusammengefasst.

Wir werden die Liste kontinuierlich um weitere Testergebnisse zu weiteren Produkten der epso-Familie und weiteren Pflanzenschutzmitteln ergänzen.

Testbedingungen

Wasser: Leitungswasser (pH-Wert 8,1; Wasserhärte: 7,1 – 7,6 °dH; weiches Wasser).
Aufwandmenge: 5 kg epsoMICROTOP, epsoCOMBITOP beziehungsweise epsoPROFITOP in 200 l Wasser (2,5%ige Konzentration) als 1. Mischkomponente (Ausnahme Sulfonylharnstoffe).
Alle Tests in der Tabelle unten haben unter den beschriebenen Versuchsbedingungen und Mischungsverhältnissen in keinem Fall eine Verschlechterung der physikalischen Eigenschaften der Pflanzenschutzmittel in Bezug auf die Ausbringbarkeit durch den Zusatz von Blattdüngern der epso-Familie ergeben.

Bitte beachten

Zunächst muss etwa die Hälfte des Tankvolumens mit Wasser gefüllt sein
In der Einspülschleuse mit viel Wasser arbeiten.
Grundsätzlich ist keine Kombination von epsoMICROTOP, epsoCOMBITOP und epsoPROFITOP mit Wuchsstoffherbiziden, wie 2,4-D und MCPA möglich.
Generell ist die Mischreihenfolge zu beachten (siehe unten).
Insbesondere Mehrfachmischungen ständig rühren und zügig applizieren – dabei Spritzarbeiten möglichst nicht unterbrechen.

Nicht unter allen denkbaren Bedingungen kann die in den Untersuchungen nachgewiesene Kompatibilität garantiert werden. Insbesondere gilt dies für spezielle Wassereigenschaften (Wasserhärte und -temperatur, pH-Wert) beziehungsweise beim Einsatz von Generika. In jedem Fall ist deshalb vor dem erstmaligen Einsatz in der Spritze ein Test im kleineren Maßstab durchzuführen (Eimertest, siehe weiter unten).

Wir bemühen uns bei der Auswahl der getesteten Pflanzenschutzmittel um Aktualität. Dabei übernehmen wir keine Gewähr, dass die Pflanzenschutzmittel aus den Listen immer eins zu eins dem aktuellen Zulassungsstatus entsprechen.

Mischreihenfolge

Feste, aber lösliche Stoffe (WG-/WP-Formulierungen) – feste Düngemittel (Salze, wie z.B. epsoTOP, epsoMICROTOP, epsoCOMBITOP, epsoPROFITOP) vollständig und mit genügend Wasser lösen (kann je nach Temperatur 2–5 Minuten dauern). Sulfonylharnstoffe immer zuerst lösen (lösen sich im leicht alkalischen Milieu deutlich besser) und danach Salze dem Spritzwasser zufügen, da diese den pH-Wert in der Regel senken.
Nachdem sich die Produkte vollständig gelöst haben, flüssige Produkte mit nicht gelösten Wirkstoffen (SC-, CS- und SE-Formulierungen) hinzufügen.
Danach bereits gelöste Wirkstoffe (SL-, EW-, EC-Formulierungen) hinzufügen.
Eventuell weitere, flüssige Dünger

Die Lösegeschwindigkeit wird wesentlich durch die Wassertemperatur beeinflusst (je wärmer, desto schneller).
Ausnahme: Bei Tankmischungen mit Artus und Aurora kaltes Wasser für Lösevorgang verwenden (laut Hersteller) und die Pflanzenschutzmittel zuerst lösen.

Testergebnisse

epsoMICROTOP® / COMBITOP® / PROFITOP®
+ Pflanzenschutzmittel

espoMICROTOP / COMBITOP / PROFITOP + Pflanzenschutzmittel	Misch- reihenfolge	Applikationsmenge (l / kg/ha)
Accurate Extra espoMICROTOP / COMBITOP / PROFITOP	1 2	0,07 5,0	✓
Acucel Initial Pro	2 3	1,5 0,8	✓
Acucel Moddus	2 3	2 0,3	✓
Acucel Moddus Initial Pro	2 3 4	1,5 0,3 0,8	✓
Acucel Moddus Talius Pro	2 3 4	1,5 0,3 0,8	✓
Acucel Moddus Verben	2 3 4	1,5 0,3 0,8	✓
Acucel Prodax	2 3	1,5 0,5	✓
Acucel Talius Pro	2 3	1,5 0,8	✓
Acucel Verben	2 3	1,5 0,8	✓
Acucel Zypar	2 3	1,5 0,8	✓

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pH-Wert beachten

Überprüfen Sie den pH-Wert

Grundsätzlich sollte man den Ausgangs-pH-Wert des Spritzwassers kennen, da beim Einmischen von verschiedenen Düngern mit einer teils starken Veränderung des pH-Wertes gerechnet werden muss. Diese Veränderung kann maßgeblichen Einfluss auf die Wirksamkeit von Pflanzenschutzmitteln haben. Insbesondere sollte beim Einsatz von Pyrethroiden darauf geachtet werden. Gegebenenfalls kann ein Test mit pH-Wert-Stäbchen durchgeführt werden. Natürlich müssen bei diesen Tests, wie immer beim Umgang mit Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln, die allgemeinen Sicherheitshinweise zum Anwenderschutz nach Pflanzenschutz- und Gefahrenstoffverordnung befolgt werden.

Quelle: nach AFZ, 2019 ; verändert durch Lawson und Leidel, 2025

pH-Zielwert je nach Produkt(en) festlegen (z.B.: pH 6 bei epsoCOMBITOP), falls nötig passendes Additiv (z.B. Zitronensäure) benutzen, um den Ziel-pH-Wert zu erreichen!
Karbonathärte beachten! Je höher die Karbonathärte, desto mehr Säure ist notwendig, um den pH-Wert zu senken!
Sulfonylharnstoffe lösen sich bei pH-Wert 7,0 hundertmal besser als bei pH-Wert 5,5 und sollten deshalb im leicht alkalischem pH-Wert Bereich gelöst werden.

"Eimer-Test" durchführen

Eigener Mischtest für individuelle Mischungen

Anleitung zur Durchführung des Eimer-Tests.

Trotz zahlreicher Testreihen decken die oben gezeigten Ergebnisse nicht alle Kombinationen von Pflanzenschutzmitteln mit Blattdüngern ab. Hier empfiehlt es sich, selbst einen einfachen Mischbarkeitstest durchzuführen. Eine kosten- und aufwandschonende Methode, um die Mischbarkeit verschiedener Produkte zu testen, ist der sogenannte „Eimer Test“. Hierbei werden die jeweiligen Produkte in ein möglichst abschließbares, dursichtiges Gefäß mit Wasser gegeben und kräftig geschüttelt.

Bei einer Tankmischung ist auf die richtige Reihenfolge der Mischpartner in Wasser zu achten: Zunächst werden unsere epso-Produkte sowie weitere feste Stoffe (Granulate), dann feste Partikel im flüssigen Produkt (Suspensionen) und zuletzt gelöste Wirkstoffe hinzugegeben.

Auch die Wassertemperatur ist zu berücksichtigen. Im Allgemeinen gilt: Je höher die Wassertemperatur, desto besser wird sich ein Produkt der epso-Familie auflösen.

Bei niedrigen Wassertemperaturen sollte auf eine gute Durchmischung geachtet werden. Bei einer guten Verträglichkeit der Mischpartner dürfen keinerlei Ausflockungen oder Ausfällungen sowie starke Verfärbungen, ein vermehrtes Aufschäumen oder gar Reaktionen in der Mischung sichtbar werden.

Videoanleitung

Anwendung wasserlöslicher Magnesiumsulfatdünger

In diesem Video erklären wir Schritt für Schritt, wie die epso-Blattdünger angewendet werden, wie der "Eimer-Test" durchgeführt wird und was es beim Mischen mit Pflanzenschutzmitteln zu beachten gilt.

Auf YouTube ansehen - EPSO Top®: Anwendung wasserlöslicher Magnesiumsulfatdünger

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